Freitag, 25. Mai 2018 | 15 Uhr | Kleine Bühne
Max von Tilzer | Zvy Dubinsky
„Unsere Bilder sollen sichtbares Zeugnis ablegen für die Gleichgestimmtheit zweier enger Freunde, von denen der eine in Israel und der andere in Deutschland lebt, im Einklang mit den Zielsetzungen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.“
Seit nunmehr 180 Jahren wird fotografiert. Zogen dereinst die Photographien mit Apparaturen von der Größe einer Pferdekutsche los, kann man heute Fotos mit fast jedem Handy schießen, von denen es inzwischen allein in Deutschland über 100 Millionen gibt. Die photographische Technik hat sich also gewandelt, aber die Themen dessen, was abgelichtet wird, sind überwiegend dieselben geblieben: Landschaften, Architektur, Portraits und Dokumentarphotographie. Unüberschaubar ist die Bilderflut geworden, die uns tagtäglich überschwemmt und abstumpft. Eine wahre Inflation! Dabei glauben die allermeisten Liebhaber-Photographen, die Qualität ihrer Produkte durch die Beschaffung der neuesten Kameramodelle verbessern zu können. Daher konzentriert sich ihre Kommunikation mit Hobbykollegen auf Megapixel und Megabyte. Sie überlassen dabei den Kamera-Herstellern die Denkarbeit und beschränken sich darauf, die Kamera zu halten und pausenlos auf den Auslöser Knopf zu drücken. Wenn dabei einmal ein gutes Bild herauskommt, ist das wie ein Glücktreffer im Lotto.
Unberührt von dieser alles abwertender Vermassung blieb bisher die künstlerische Photographie. In ihrer Frühzeit gab es Richtungskämpfe, deren Kontrahenten sich gegenseitig durch Geringschätzung straften. Auf der einen Seite versuchten die Piktorialistenin verschwommenen Bildern die impressionistische Malerei zu imitieren. Als Gegenrichtung produzierten vor allem Landschaftsphotographen gestochen scharfe Bilder. Diese Richtung baute auf einer Richtung à la Caspar David Friedrich vertrat auf, die sich um eine möglichst naturgetreue Darstellung der Natur bemühte. Heute ist all das alles vergessen, denn die Fotografie hat sich als eigenständige Kunstgattung längst emanzipiert. .
Für Menschen mit künstlerischen Ambitionen, zu denen wir hoffen, uns zählen zu dürfen, ist die Technik lediglich Mittel zum Zweck, nach dem Motto: Analog oder digital, egal. Hauptsache, das Endprodukt stimmt! Auch stilistische Richtungskämpfe gehören der Vergangenheit an. Wir nehmen auf, was uns am meisten interessiert und am besten gefällt. Da wir beide von Haus aus Biologen sind, interessiert uns auch in der Photographie vor allem die Natur. Dabei sind wir beide, unabhängig voneinander, immer mehr in die Details der abgelichteten Objekte, ob fest oder flüssig, vorgedrungen. Auf diese Weise entstanden abstrakte Bilder, abgeleitet von natürlichen Strukturen. Im Extrem liefert das fotografierte Objekt lediglich das Rohmaterial für ein eigenständiges Bild.
Obwohl wir beide uns schon jahrzehntelang kannten und gemeinsam forschten, entdeckten wir erst vor wenigen Jahren fast zufällig, dass unsere Gemeinsamkeiten über dieselbe Forschungsrichtung hinausgehen. Diese Bildfolge ist das Ergebnis dieser Gemeinsamkeit. Die rechteckigen Bilder stammen von Zvy Dubinsky aus Israel und die quadratischen von Max von Tilzer aus Deutschland. Diese Unterschiede im Format liegen lediglich an den von uns verwendeten Fotoapparaten.
Auf Wunsch können Bilder käuflich erworben werden: Interessenten werden gebeten, sich per Email a-n die Adressemax.tilzer@t-online.dezu wenden